«1999 ging es unserem Seppli sehr schlecht. Wir stellten uns die Frage: Was passiert eigentlich mit einem toten Haustier? Eines war uns sofort klar: Unser Seppli wird nicht einfach zusammen mit anderen tierischen Abfällen geschreddert, gekocht und zu Tiermehl verarbeitet. Seppli war 15 Jahre lang ein Mitglied der Familie, mit ihm haben wir stundenlange Wanderungen im Wallis und im Berner Oberland gemacht. Wir wollten ihn auch nicht kremieren, sondern an einem schönen Ort beisetzen. – Die Idee war geboren! Wir erstellten den ersten Tierfriedhof der Schweiz.» Urs Mörgeli (1947–2016)
Die Gründer des Tierfriedhofs am Wisenberg: Urs und Marlies Mörgeli.
... doch aller Anfang ist schwer
Bevor der Tierfriedhof geboren werden konnte, brauchte es den richtigen Standort. Urs und Marlies Mörgeli suchten dafür in über 100 Gemeinden in mehreren Kantonen. Im Baselbieter Dorf Läufelfingen fand sich schliesslich ein geeignetes Areal. Eine Industriebrache, auf der bis 1984 eine Gipsfabrik betrieben wurde.
Der Gemeinderat von Läufelfingen unterstützte die Idee eines Tierfriedhofs. Allen voran die damalige Gemeindepräsidentin Margrit Balscheit. Bald gab auch der Kanton grünes Licht. Für die Umsetzung bedurfte es jedoch einer Zonenplanänderung. Dieser stimmte die Läufelfinger Gemeindeversammlung im Januar 2001 zu.
Tierfriedhöfe auf Bundesebene legitimiert
Im März 2001 wurde die Schaffung des Tierfriedhofs dank Unterstützung des Baselbieter Kantonstierarztes Ignaz Bloch auch auf Bundesebene legitimiert. Die damalige Verordnung über die Entsorgung tierischer Nebenprodukte erhielt neu den Passus, dass Heimtiere auf Tierfriedhöfen bestattet werden dürfen.
Im Juni 2001 begannen die Bauarbeiten. Die ehemalige Gipsfabrik wurde bis auf das Transformatorenhaus, das heute als «Turmstübli» dient, abgerissen und das Areal umgestaltet. Auf der ehemaligen Industriebrache entstand der erste Tierfriedhof der Schweiz. Bis heute wurden hier über 1600 Tiere beigesetzt.